Am Freitag, den 22. September 1944, mittags nach 12 Uhr erfolgte ein feindlicher Fliegerüberfall auf das kleine Eschlbach; es wurden mehrere Splitterbomben abgeworfen; getötet wurde der französische Kriegsgefangene Luis Reveroy neben dem Korbersohn, da er Deckung im nahen Walde erreichen wollte, er hat als Kriegsgefangener bei dem Korberbauer die Arbeit im Kuhstall verrichtet; er war fleißig, zuverlässig, bei den Bauern beliebt; ebenso bei seinen Kollegen; er hat Jahre bei dem Korberbauern gearbeitet. Zur Beerdigung am Sonntag, 24.9.44 kamen sehr viele kriegsgefangene Franzosen von der Nachbarschaft mit Blumensträußen, welche das Grab zudeckten; auch viele andere Leute aus der nächsten und fernen Umgebung waren anwesend. Durch Splitter wurden auch verletzt die 2 Korberbauerssöhne Jakob Hackl 16 Jhr. u. Michael Hackl 11 Jhr.; jeder am Fuß, ferner die Mesnertochter Monica am Arm.

Diese drei kamen in das Krankenhaus Erding zur Behandlung. Der Elasbauer Andreas Obermaier hat durch die Splitterbomben 17 Stück Vieh verloren. Die Tiere waren zum Teil auf der Weide, zum Teil im Stall, darunter waren zwei junge schöne Pferde. Die Korberbäurin Lidwina Hackl hat verloren einen schweren Ochs. Die Mesnerwitwe Walburga Schneider hat 2 Kühe verloren. Die Dächer waren durch die Splitter mehr oder weniger durchlöchert und zerbrochen; es gab sehr viele zerbrochene Fensterscheiben, besonders bei Elas u. beim Mesner u. beim Korberbauern u. auch im Pfarrhof.

Aufgeschrieben von Expositus Astner, Hörgersdorf

Jakob Hackl erzählte viele Jahre später, dass der getötete Franzose nach dem Krieg von Eschlbach nach Frankreich überführt wurde.

© Christian Prang 2017