Der Inhalt des Hochzeichens der Gemeinde Bockhorn, setzt sich zusammen aus dem SILBERHORN, des im Mittelalter in Grünbach ansässigen und eng mit der Ortsgeschichte verknüpften Geschlechts der Kraft von Grünbach und dem WELLENBALKEN als Flusssymbol für die Strogn, die durch das Gemeindegebiet fließt. So kommen gleichermaßen die geschichtliche Entwicklung und die örtliche Lage zum Ausdruck
Das Gemeindegebiet mit seinen fruchtbaren Böden und seinem Wasserreichtum gehört schon zu den frühest besiedelten Gebieten. Das erste Volk, dessen Name uns noch bekannt ist, waren die Kelten, die diesen Landstrich um 500 v. Chr. zu ihrem Lebensraum machten. Letzte Spuren von dem Kulturvolk das rund ein halbes Jahrtausend europäische Geschichte prägte, finden wir auch heute noch z.B. in den Namen unserer Heimatflüsse (Strogn, Sempt, Vils, Isen, Isar, Inn usw.) – im Bockhorner Gemeindegebiet unter anderem auch bei Papferding, wo noch Reste einer „keltischen Viereckschanze“ zu erkennen sind. Die Kelten verloren ihre Selbständigkeit etwa um 15 v. Christus, als Rom seinen Herrschaftsbereich über die Alpen hinaus bis zur Donau ausdehnte und die neue Provinz Raetien dem römischen Weltreich eingliederten und somit eine intensive Kolonisation durch römische Siedler einsetzte.
Nach dem Niedergang des Römerreiches und dem Ende der Völkerwanderung, setzte eine neue Siedlertätigkeit ein. In den Ortsnamen spiegelt sich diese Besitzergreifung wieder. So weisen vor allem die „-ing“ Orte auf die frühen Siedlungen der „Bajuwarenzeit“ hin. Im Bockhorner Gemeindebereich ist dies besonders im Tal der Strogn und ihren Seitentälern zu beobachten. (vgl. Emling, Flanning, Englpolding, Oppolding, Papferding, Polzing). Genauere historische Spuren sind aber erst im frühen Mittelalter auszumachen.
Der Name des heutigen Hauptort Bockhorn, hat weder mit Bock noch mit Horn etwas zu tun. Die älteste Schreibweise „Paccharun“ begegnet uns zum ersten Mal im Jahre 926 und lasst daraus schließen, dass „Leute am Bach“, die „Bacherer“ hier siedelten. Erst im Lauf der Zeit ist die Form Bockhorn amtlich festgeschrieben worden, ganz im Gegensatz übrigens zur mündlichen Überlieferung, die den Ort nach wie vor „Bocking“ nennt. Schon 1315 ist Bockhorn (Pachorn) mit den Filialen Kirchasch, Hecken, Salmannkirchen, Grünbach und Tankham als Pfarrei aufgeführt. Merkwürdigerweise ist von Haselbach keine Rede.
Während Bockhorn mehr oder weniger ein stilles Pfarrdorf war, erhielt Riedersheim als Edelsitz und spätere Hofmark größere Bedeutung.
„Ruodrihhesheimun“ erscheint erstmals in einer Freisinger Urkunde von 972/76. Im Jahr 1238 erscheint ein Heinrich von Ruthersheim. Durch die Jahrhunderte reihen sich verschiedene Besitzer (z.B. Balthasar Pötscher, Bürgermeister von München, auf Riedersheim; Fam. Neuchinger; Freiherren von Imhof usw.).
Das Verzeichnis der Hofmarken und Sitze von 1689 führt Riedersheim als Hofgeschlosse Hofmark. Von 1746 bis 1832 besaß die Familie von Widnmann die Hofmark, im Jahr 1774 wurden das Schloss und die Schlosskapelle abgebrochen.
Heute erinnert daran nur noch ein Kupferstich den Michael Wening um 1700 für seine „Beschreibung des Kurfürsten- und Herzogtums Ober- und Niederbayern (Historico Topographica Descriptio)“ in 4 Bänden, geschaffen hat.
Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes „Muchun“ – Mauggen, im Jahre 1053 findet sich in einer überlieferten Übergabe eines Gutes zu Mauggen durch seinen Besitzer Graf Piligrim bzw. seines Lehensmannes Rudolf, an den Altar der hl. Maria im Dom zu Freising. Das Gut sollte dort dem ewigen Seelenheil des Stifters und seiner Brüder dienen.
In der zweiten urkundlichen Erwähnung des Ortes 1123, werden wieder einige Güter, gelegen zu Mauggen und zu Tankham, an das Domkapitel zu Freising gestiftet. Von den Drangsalen und Nöten der Laufe der Geschichte blieb auch die Ortschaft Mauggen nicht verschont, die in der 2003 erschienenen Ortschronik niedergeschrieben sind.
Reizvoller Mittelpunkt des Ortes ist die 1904 erbaute Kapelle.
Der Name Grünbach taucht erstmals 816 auf, als der Mönch Liutto seinen Grundbesitz in „Croninpach“ dem Hochstift Freising schenkte. Um 1076 erscheint als Zeuge der vermutlich Edelfreie Porn von Grünbach. Den Grafentitel führt erstmals Bernhard von Grünbach (1197/99). Ca. 1250 beerbten die Wittelsbacher Graf Otto von Grünbach. Im 14. Jahrhundert hatten die Fraunberger Besitz in Grünbach. 1399 bürgte Hilpolt Fraunberger mit seinem Hof zu Grünbach und gab ihn der Erdinger Bürgerin Adelheid Schreiber als Pfand.
1718 fiel durch Heirat Grünbach den Grafen von Seinsheim zu, letztere holten 1787 auch den bayerischen Braupionier Benno Scharl in den Ort, der wohl als Wiederentdecker des Reinheitsgebotes angesprochen werden kann. Benno Scharl fand einen völlig abgewirtschafteten Gutsbetrieb, ein verwahrlostes Schloss und eine heruntergekommene Brauerei vor. Auf Grund seiner praktischen Erfahrungen errichtete Scharl ein ganz modernes Brauhaus und brach mit dem konservativen Brauwesen. Die Fachleute staunten und Scharl musste sogar, von allen Seiten bedrängt, seine Erfahrungen in zwei Schriften veröffentlichen, die die Grundlage für eine Neuorientierung des bayerischen Brauwesens bildeten. Zugleich hatte er das Schloss in bewohnbaren Zustand versetzt und die Landwirtschaft auf einen hohen Stand gebracht. An der Kirche zu Hecken ließen die Seinsheim ihrem getreuen Scharl einen Grabstein anfertigen, der alles über ihn ausspricht, was zu sagen ist:
„Hier ruhet Benno Scharl, Verwalter in Grünbach, Gott lieb, sich gleich, den Menschen hold, im Dienste treu und rein wie Gold. Dem Andenken seiner Verdienste, Graf Karl von Seinsheim. Geboren 6. Juni 1741, gestorben 2. März 1812.“
Nach der im Jahr 1999 abgeschlossenen Dorferneuerung zeigt sich der beschauliche Ort, heute von seiner besten Seite, und ist ein Eldorado für Golfer und Kenner altbayerischer Braukunst.
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